Vom Landwirt zum Energiewirt – Wieso? Weshalb? Warum?

Die Situation gegen Ende der 90er Jahre war in der Landwirtschaft geprägt von Überproduktion an konventionellen Produkten. Butterberge, Milchseen und Rindfleischintervention sind nur einzelne Stichworte aus dieser Zeit. Für die Zukunft des Betriebes im Vollerwerb gab es aus unserer Sicht zwei Möglichkeiten: Entweder eine Ausweitung des damaligen Tierbestandes in konkurrenzfähige Größenordnungen oder der Aufbau eines neuen, zukunftsfähigen Betriebszweiges.

Als wachsende Großfamilie entschieden wir uns mit dem Einstieg in die erneuerbaren Energien für die Diversifizierung.

Der erste Schritt erfolgte über den Bau von zwei Windkraftanlagen. In den folgenden Jahren vergrößerte sich die Bandbreite der regenerativen Energieerzeugung durch den Bau einer Biogasanlage sowie einer Photovoltaikanlage.

Sowohl die Windkraftanlagen als auch die Photovoltaikanlage sind bautechnisch abgeschlossen, hierbei liegen die Entwicklungsmöglichkeiten derzeit in der Stromvermarktung.

Der Bereich Biogas war von Beginn an komplexer und bietet auch in Zukunft noch das größte Entwicklungspotential. Ursprünglich als Zweig des landwirtschafltichen Betriebes Hermann-Josef Benning begonnen, übernahm schon bald die Benning Agrar-Energie GmbH die Verwaltung und Geschäftsführung. Die Zusammenarbeit mit dem landwirtschaftlich geprägten Umfeld ist aber nach wie vor von großer Bedeutung.

 

Zunächst klein angelegt, entwickelte sich die Biogasanlage kontinuierlich. Unterstützt durch eine rasante technische und biologische Entwicklung und zudem angetrieben durch sich ständig ändernde politische Rahmenbedingungen, wurde sie stetig ausgebaut und erweitert.

Die dezentrale Stromerzeugung ermöglicht eine effektive Kraft-Wärme-Kopplung. Die dabei entstehende Wärme kann nur in einer begrenzten Entfernung zur Stromerzeugung effizient genutzt werden. Deshalb wurden seit 2008 an Standorten mit hohem Wärmebedarf Blockheizkraftwerke (BHKW) installiert. Diese werden mit Biogas betrieben, welches durch ein sogenanntes Mikrogasnetz aus der Biogasanlage zu den verschiedenen Standorten geleitet wird. Dort werden die zuvor eingesetzten fossilen Brennstoffe weitestgehend ersetzt. Der erzeugte Strom wird in das öffentliche Netz eingespeist. Dabei hebt sich Biogas von Windkraft- und Photovoltaik ab, da es speicherbar ist und somit zur bedarfsgerechten Strom- und Wärmeproduktion in Tageslastgang eingesetzt werden kann.

Nach gut 15 Jahren intensiver Beschäftigung mit dem Thema erneuerbare Energien hat sich die Biogasanlage als Haupterwerbszweig des Betriebes etabliert und erfordert heute neben dem Gemüseanbau das größte Arbeitsvolumen.

Wir sehen uns nach wie vor als Landwirte, die Strom und Wärme als Produkte für den täglichen Bedarf der Bevölkerung im lokalen Umfeld anbieten.

Dies sind einzelne Beispiele für eine erfolgreiche Energiewende.

Unsere Leitmotive für eine erfolgreiche Umsetzung der Engergiewende:

Regenerativ

Dezentral

Effizient